Innofreight Solutions GmbH entwickelt kundenspezifische, innovative Waggons, Container und Entladesysteme für Transportunternehmen auf Schiene. Rund 2.000 InnoWaggons und mehr als 15.000 Container sind europaweit im Einsatz. Teils werden diese an Kunden verkauft, oder auch vermietet. Die Einhaltung der ECM-Verordnung muss aber in beiden Fällen garantiert sein. Die stark wachsende Komplexität – auf Grund von unterschiedlichen Verträgen mit Kunden und unterschiedlichsten Verantwortlichkeiten – lässt jedoch administrative und kommunikative Aufwände entstehen.
Herr Seidl ist in seiner Position als Quality Manager bei Innofreight Solutions GmbH für die Einhaltung der ECM-Verordnung zuständig. In einem Interview hat er uns Details zu den Herausforderung erzählt, die sich im Unternehmen mit der zunehmenden Komplexität entwickelt haben.
Innofreight vermietet ja ganze Systeme an Kunden. Welche Herausforderungen ergeben sich für Sie im Bereich der ECM 1 bis ECM 3-Verantwortung?
In unserem Fall ist es sehr stark situations- bzw. kundenabhängig, ob bzw. welche ECM-Managementfunktionen wir übernehmen. Schließlich ist es im Endeffekt auch eine Frage der Kosten und der Verantwortung, die der Kunde willig ist zu tragen.
Wenn ein Kunde unser System mietet, dann mietet er zum einen den Wagen und zum anderen den Aufbau. Für den Wagen verhandeln wir im Einzelfall mit dem Kunden, wer die Halterrolle übernimmt. Sind wir Halter, übernehmen wir in der Regel auch die ECM-Managementfunktion. Der Aufbau selbst unterliegt nicht der ECM-Verantwortung. Hier kann der Kunde – vereinfacht gesagt – ein Instandhaltungspaket buchen, das für ihn passt. Oft ist es der Fall, dass wir den Wagen verkaufen – und somit nicht mehr dessen Eigentümer sind – aber trotzdem Halter bleiben und damit die ECM-Funktionen übernehmen.
Zum einen trägt die Flexibilität in unseren Leistungen maßgeblich zu unserem Erfolg bei, bringt aber andererseits auch einen enormen Organisationsaufwand mit sich. Denn für all diese Szenarien die Verträge zu erstellen und zu verwalten, ist natürlich sehr komplex, unabhängig davon, ob wir – wie ¬davor – mit unserer Excelliste, oder – wie nun – mit der Software von BOOM arbeiten.
Welche Verantwortung haben Sie konkret in Hinsicht der ECM 2? Erhalten Sie von Ihren Kunden – die, die Waggons gekauft haben – Informationen und Daten zurück, um die Instandhaltungsstrategien laufend zu adaptieren? Wenn ja, in welcher Hinsicht erfolgen diese Anpassungen?
Eigentlich sollte ja die ECM 2 die Zentralstelle sein, bei der alle relevanten Informationen über den Wagen zusammenlaufen. Sprich die ECM 2-Rolle sollte vom Eigentümer, vom Halter, von der ECM 3 und der ECM 4 alle relevanten Informationen zum Fahrzeug bekommen. In der Realität passiert das aber leider selten. Informationen gelangen nur im Falle einer Reklamation zu uns. Wenn wir einen Wagen verkaufen, mit dem wir dann nichts mehr zu tun haben, ist die Garantiezeit von zwei Jahren im Verkaufsvertrag geregelt. Wenn es über diesen Zeitraum eine Reklamation gibt, teilen wir das unserer ECM 2-Stelle natürlich mit. Aber abgesehen davon erhalten wir nicht viele Informationen von unseren Kunden.
Wir sind ja nicht der Hersteller vom Fahrzeug, aber wir haben ein Instandhaltungsregelwerk erstellt, das natürlich die Vorgaben des Herstellers und die der Lieferanten von Subkomponenten berücksichtigt. Daraus und von weiteren Regeln – wie der 6-Jahres-Revisionsfirst – leiten sich die Instandhaltungsstrategien ab.
Welche Herausforderungen stellen sich Ihnen im Schadwagenmanagement Ihrer Systeme durch den Einsatz bei unterschiedlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen? Wie gehen Sie damit um?
Unsere eigenen Wägen, bei denen wir zugleich Halter und ECM sind, sind europaweit im Einsatz und da ist die Sprachbarriere natürlich eine Herausforderung. Jedoch verwenden viele EVUs die Vorlage des AVV, wodurch das ganze deutlich vereinfacht wird. Das Hauptproblem besteht aber in der Übermittlung, also dass die Schadprotokolle überhaupt bis zu uns kommen. Dahinter steckt ein großer administrativer und kommunikativer Aufwand. Dem haben wir entgegengewirkt, indem wir das Unternehmen vor drei Jahren in vier Länderorganisationen aufgespaltet haben – zugunsten einer höheren Kundennähe und schnelleren Reaktionszeiten.
Die gesamte Ersatzteildistribution haben wir jedoch zentralisiert. Die Hoheit darüber hat die Werkstattzentrale in St. Michael (AT). Die ausschlaggebenden Gründe dafür waren unter anderem die erhöhte Transparenz und der Kostenfaktor.
Hier setzen wir auch darauf, dass uns die Software von BOOM eine große Erleichterung bringen wird.
Können Sie uns Gründe nennen, warum Eisenbahnverkehrsunternehmen, darunter auch die großen Player in der Industrie, Systeme von Innofreight mieten?
Der wesentlichste Punkt ist, meiner Meinung nach, die gesteigerte Sicherheit. Wir bieten dem Nutzer ein ganz anderes Sicherheitskonzept als andere Anbieter, würde ich sagen. Im Fall von technischen Problemen an unseren Systemen kümmert sich ein Servicemitarbeiter beim Kunden vor Ort um die Behebung. Auch hier kommt wieder unsere schnelle Reaktionszeit ins Spiel – mit der wir bei unseren Kunden natürlich punkten können.
Unsere innovativen Lösungen kombiniert mit unseren Leistungen sorgen für praktisch keine bzw. geringe Stillstandzeiten der Fahrzeuge. Hier spielt vor allem die Modularität unserer Systeme eine wichtige Rolle. Auf den Tragwagen können die verschiedensten Aufbauten angebracht werden, die von Hackschnitzel über Rundholz bis hin zu Stahlfabrikaten, Flüssigkeiten oder jeglichem Schüttgut alles transportieren. Wenn beispielsweise ein Aufbau beschädigt ist – was auf Grund von Manipulationstätigkeiten beim Be- oder Entladen schon einmal vorkommt – kann der Aufbau an nur einem Tag ausgetauscht werden. Bei weniger aufwändigen Aufbauten dauert das ganze sogar nur wenige Stunden.
Des Weiteren ist für das Management des Kunden auch die Zuladungssteuerung ein wichtiger Faktor. In den meisten Fällen liegt diese bei uns jenseits der 25 % und das bedeutet für den Kunden ein enormes Einsparungspotenzial: Entweder kann mit der gleichen Anzahl an Zügen 25 % mehr transportiert werden, oder auch jeder vierte Zug eingespart werden.
Möchten Sie näheres über die implementierte Softwarelösung von Boom bei Innofreight Solutions GmbH erfahren und wie die Lösung bei der Einhaltung der ECM-Verordnung unterstützt? Die Referenzstory mit allen Informationen finden Sie hier.
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